Sussex 07.07. – 10.07.2018
Angekommen auf der Insel, musste ich mich zunächst an den Linksverkehr gewöhnen. Ging erstaunlich schnell. Bei jedem Abbiegevorgang rief Daniela: Links! und ich hielt mich einfach daran.
Zunächst ging es ca. 1 Stunde in das Hinterland von Hastings. Genauer nach Sedlescombe zum Riverdale Cottage. Einem kleinen, privat geführten Farmcamping.
Die Inhaberin, Vandra, hiess uns sehr herzlich willkommen und zeigte uns, nicht ohne Stolz, ihre kleine Farm.
und stellt uns ihre beiden Alpacas vor (Diamond and Pearl). Ihre Schafe, Gänse, Hühner, Katzen, die Puten, Truthan (Nelson) sowie die beiden Schweine (Booboo und Honey), die alle auf der kleinen Farm leben. 6 Pitches bietet die Farm. Wobei reichlich Platz zwischen den einzelnen Plätzen liegt. LJ ist schnell aufgestellt und wir liessen den Tag bei eine Party Möllky ausklingen.
Tags darauf beschlossen wir, mit den Rädern nach Hastings zu fahren. Einem Seebad am Ärmelkanal gelegen. Diese ca. 10 Meilen, entlang der stark befahrenen Landstrasse, waren nicht wirklich angenehm zu radeln. Allerdings bemerkten wir hier schon, wie rücksichtsvoll sich die Briten im Strassenverkehr verhalten. Sie hielten stehts genug Abstand zu uns und warteten, bis sie ohne zu drängeln überholen konnten. Danke dafür.
In Hastings angekommen, dachten wir, wir seien im falschen Film gelandet. Dreckig, heruntergekommen und laut präsentierte sich diese Stadt. Nur vereinzelt fanden sich ein paar Gebäude die sich lohnten, fotografiert zu werden. Selbst die Old Town of Hastings glich eher einer Geisterbahn. Hier ein paar Fotos der sehenswerten Stadtteile. Den Rest ersparen wir euch lieber.
Nach rund 3 Stunden in Hastings flohen wir wieder in die kleine, ländliche Idylle von Sedlescombe. Wir kauften bei Vandra noch ein paar Bratwürste mit Lauch (natürlich von den eigenen Schweinen), schmissen den Grill an und waren geflashed vom Geschmack und der Qualität der Würste. Selten eine so schmackhafte Bratwurst gegessen! Wir heizten die Feuerschale an und genossen den herlichen Abend.
Wir wollten ja nach Cornwall. Also ging es am 9.7. weiter Richtung Westen. Unser nächster Stopp sollte Littlehampton sein. Wie sich herausstellte, war ein „einfach darauf losfahren“, wie wir es aus Frankreich gewohnt waren, in UK nicht so ohne weiteres möglich. Trotz Reservierung, war es nicht immer leicht, einen freien Stellplatz zu bekommen. Also wurden wir Mitglied im Caravan and Motorhome Club sowie im Camping and Caravaning Club. Diese Mitgliedschaften machten sich sehr schnell bezahlt. Übernachtungen für Mitglieder waren meist deutlich günstiger. Die beiden Clubs haben clubeigene Sites über das ganze Land verteilt. Besonders der Caravan and Motorhome Club bietet einen ordentlichen Standard. Aber zurück zu Littlehampton.
Kaum angekommen, wurde ich von einem sehr freundlichem Engländer angesprochen, ob dies unser erster Aufenthalt in Littlehampton sein. Als ich das positiv beantwortete, sagte er mir, wie furchtbar dieser Ort sei. Naja, wir bilden uns gerne unsere eigene Meinung und machten uns auf den Weg in den Ort. Was soll ich sagen, der freundliche Engländer hatte zu 100% recht. Betrunkene belagerten die Fussgängerzone, Penner den Strand. Überall lagen volle Hundekackbeutel. Teilweise mehrere auf einem Haufen. Das sollte sich übrigigens in ganz England fortsetzen. Die Hundebesitzer sammeln die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner zwar meist ein, allerdings lassen sie die vollen Beutel dann einfach liegen. Wir entwickelten in England einen regelrechten Hass auf Hunde. Auch wenn es immer die Halter sind.
Wir machten kaum Fotos in Littlehampton. Hier allerdings eines von der Uferpromenade. Es zeigt einen Teil der längsten Bank Englands und damit eine der längsten Bänke der Welt.
Wer wissen möchte was es damit auf sich hat findet hier nähere Informationen The long Bench
Mehr gibt es hier wirklich nicht zu sehen und zu berichten.
Daniela und ich überlegten bereits, ob wir unseren Inselbesuch nicht abbrechen und eine Fähre zurück zum Festland buchen sollten.
Wir entschieden, der Insel noch eine Chance zu geben. Als wir zurück am Platz waren, kam der nette Engländer vom Vormittag mit seiner Frau zu uns an den Platz. Sie hatten einen Strassenatlas im Format DIN A3 dabei, um uns einige Reiseempfehlungen zu gebe. Zum Abschluss drückten sie uns den Atlas in die Hand und sagten: Just keep it. We buy a new one. Diese Geste sollte nur der Anfang unserer Erfahrungen mit den Inselbewohnern darstellen. Egal wo wir hinkamen, egal mit wem wir ins Gespräch kamen, wir wurden immer sehr freundlich und vorallem herzlich empfangen. Das sollte sich die ganze Reise fortsetzen. Abends gab es eine sehr gute Pizza aus dem Foodtruck am Platz. Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Westen. Unser nächster Stopp sollte Brixham sein.
One thought on “Sussex 07.07. – 10.07.2018”
Ich hatte schon sehr gespannt auf Euren ersten Bericht von der Insel gewartet! Danke dafür!
Und es geht doch nichts über eine gute Beifahrerin! 🙂