
Sevilla 02. – 04.11.2018
Nachdem wir Portugal verlassen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Sevilla. Die knapp 700.000 Einwohner zählende Stadt ist das Zentrum des Flamenco und zugleich die Hauptstadt Andalusiens.
Nach rund 3 Stunden Fahrt erreichten wir unseren Stellplatz im Yachthafen von Gelves. Dieser liegt etwas versteckt hinter einer Häuserreihe und ist dadurch sehr gut vom Verkehrslärm der Ausfallstrasse geschützt.
Wir hatten Glück den letzten freien Platz am Wasser zu bekommen und so hatten wir einen herlichen Blick auf den Fluss.
Eine Tapasbar direkt am Platz, in der wir auch zweimal sehr gut und günstig gegessen haben, machte den Stellplatz noch sympathischer.
Unsere beiden Nachbarn aus England bestätigten mal wieder unsere Erfahrungen mit den Insulanern. Wir hatten sehr nette Gespräche.
Wir erkundeten zunächst zu Fuss den Stadtteil Gelves.
Der durch europäische Fördergelder entstandene Park oberhalb der Stadt machte zunächst einen sehr schönen Eindruck.
Sobald man aber genauer hinsah, änderte sich unser Eindruck und wir schwankten zwischen Trauer und Wut. Wir waren traurig weil die Umwelt hier regelrecht zerstört wird und wütend weil es den Menschen hier scheissegal zu sein scheint was aus dieser Erde wird.
Und es sah hinter jeder Hecke, an jedem Abgrund und unter jedem Busch, der nicht direkt am Weg stand, so aus. Von den unzähligen Hundehaufen, teils mitten auf dem Weg, wollen wir gar nicht sprechen. An die hatten wir uns ja fast schon gewöhnt.
Leute, das geht so nicht! Wir dachten immer, das Münchner Bahnhofsviertel sei verschmutzt, was wir aber in den spanischen Städten erlebt haben, verschlug uns den Atem. Wir sind hier in Europa! Nicht etwa in irgendwelchen indischen Slums. Wenn hier nicht bald ein Umdenken stattfindet, ist dieser Planet verloren. Das ist sowas von armseelig! Denkt doch bitte mal an die nachfolgenden Generationen. Es sind eure Kinder und Enkel, die auf dieser Müllhalde leben werden. Wollt ihr das wirklich?
Ok, genug davon. Hier ein paar Eindrücke aus Sevilla, einer wirklich schönen Stadt. Bei uns ist der Funke leider nicht übergesprungen. Dennoch sind wir froh, Sevilla besucht zu haben.
Die Universität von Sevilla kann besichtigt werden.
Überall auf den Strassen wird Flamenco getanzt. Wir haben, zu einem wirklich guten Blues-Gitarristen, einen West Coast Swing getanzt. Es sind dann auch prompt ettliche Passanten stehen geblieben und der Gitarrist hat sich noch bei uns bedankt. Bleiben doch die Touristen sonst nur bei den Flamenco Tänzern stehen.
In den Stadtparks wimmelt es nur so von grünen Halsbandsittichen, einer ursprünglich in Indien beheimateten Art. Leider haben wir kein Foto von den Vögeln aber sie sind wirklich überall.
Wir wären gerne noch etwas durch die Stadt gebummelt, aber auf Grund eines Katholischen Feiertages war die gesamt Innenstadt derart überfüllt, dass kein Durchkommen mehr war. So fuhren wir mit dem Bus ca. 25 Minuten wieder zurück zum Stellplatz, aßen noch ein paar Tapa und tranken zwei Gläser Vino Tinto, bevor wir es uns gemütlich machten.
Was Sevilla angeht, bin ich zwiegespalten. Einerseits eine wunderschöne Stadt mit unzähligen Monumenten, andererseits derart überfüllt. Vermutlich war der Feiertag dafür verantwortlich. Sollten wir nochmal vorbei kommen, werden wir Sevilla eine zweite Chance geben.