
Saint-Martin-d’Ardèche 06.06.2022 – 09.06.2022
Wir sind am frühen Abend auf dem Camping „Huttopia Le Moulin“ angekommen. Warum ausgerechnet hier? Und warum schon wieder? Nun, eigentlich ganz einfach. 1. Wir mögen diesen sehr naturbelassenen Platz. 2. Wir mögen den kleinen Ort Saint-Martin-d’Ardèche und seine Umgebung und schliesslich 3. wir wollten unbedingt eine Kanutour auf der Ardèche machen.
Nachdem wir unseren reservierten Platz bezogen hatten, machten wir uns auf einen Abendspaziergang in das bezaubernde Örtchen Aiguèze. Es liegt auf der anderen Seite der Ardèche welche über eine schöne Hängebrücke aus dem Jahre 1905 erreichbar ist.
We arrived at Huttopia Le Moulin campsite early in the evening. Why here again? Well, it’s actually quite simple. Firstly, we love this very natural site. Secondly, we love the small town of Saint-Martin-d’Ardèche and its surroundings. And finally, we really wanted to go on a canoe trip on the Ardèche River.
After settling into our reserved pitch, we took an evening walk to the charming village of Aiguèze. It is located on the other side of the Ardèche River, which can be reached via a beautiful suspension bridge from 1905.
Wirklich schön der Blick über die Weinberge nach Aiguèze:
The view over the vineyards towards Aiguèze is really beautiful:
Der alte Friedhof ist ebenfalls sehr sehenswert:
The old cemetery is also worth seeing:
Zurück in Saint-Martin suchten wir direkt einen der vielen Kanutour Anbieter auf und fragten nach dem Tourangebot. Es hiess wir sollten einfach am nächsten Morgen am Sammelpunkt sein und unsere Tour aussuchen und bezahlen. Alles sehr unkompliziert. So machten wir es dann auch. Wir packten also am nächsten Morgen unsere Badesachen, eine kleine Brotzeit und ausreichend Wasser in den Rucksack und marschierten zum Büro des Veranstalters. Dort angekommen warteten bereits etwa 15 weitere Interessenten. Wir überlegten welche Tour wir nehmen sollten und entschieden uns dann glücklicherweise, wie sich später herausstellen sollte, für die mittlere Tour. Immerhin 24km und ca. 6 Stunden.
Back in Saint-Martin, we went directly to one of the many canoe tour providers and inquired about the tour options. They told us to simply show up at the meeting point the next morning and choose and pay for our tour. It was all very uncomplicated. So, that’s what we did. The next morning, we packed our swimsuits, a small snack, and enough water in our backpacks and marched to the organizer’s office. When we arrived, about 15 other interested people were already waiting. We considered which tour to take and then decided, luckily as it turned out, to take the middle tour. After all, 24km and about 6 hours.
Wir bekamen Schwimmwesten und eine Wasserdichte Tonne für unseren Rucksack. Anschliessend wurden wir mit einem wirklich klapprigen Kleinbus zur Startstelle nach Chames gebracht wo bereits unser Kanu auf uns wartete. Nach einer kurzen Einweisung liessen wir unser Kanu ins Wasser und es ging los.
We were given life jackets and a waterproof container for our backpack. Then we were taken by a really rickety minibus to the starting point in Chames where our canoe was already waiting for us. After a short briefing, we put our canoe in the water and off we went.
Die Teilnehmer verteilten sich recht schnell und so war man die meiste Zeit alleine unterwegs. Ich möchte mir allerdings nicht vorstellen was in der Hauptsaison auf dem Fluss los ist.
The participants dispersed quite quickly, so most of the time we were alone on the river. However, I can’t imagine what it’s like on the river during peak season.
Weite Flussstücke wechselten sich mit engen Schluchten ab. Gänsegeier kreisten hoch über unseren Köpfen. Das Wetter war fantastisch, das Wasser klar und ehrlich erfrischend. Natürlich durfte der ein oder andere Badestopp nicht fehlen.
Wide stretches of the river alternated with narrow gorges. Griffon vultures circled high above our heads. The weather was fantastic, the water was clear and refreshingly. Of course, we had to make a stop to swim here and there.
Aber auch anspruchsvollere Stellen gab es zu bewältigen. Es gibt viele Stromschnellen auf der Strecke von denen etliche harmlos sind. Allerdings gibt es auch ein paar anspruchsvollere davon. Wir konnten viele Kanu kentern sehen. Nicht ganz ungefährlich bei den teils massiven Felsbrocken im und unter Wasser. Wie ich später lesen konnte, ertrinken jedes Jahr Menschen in der Ardèche. Manche legen während der Tour ihre Schwimmwesten nicht an. Für uns absolut unverständlich. Das soll euch keine Angst machen, lediglich ein Hinweis dass es nicht ganz ohne ist.
But there were also more challenging spots to tackle. There are several rapids on the route, some of which are harmless. However, there are also a few more challenging ones. We could see many canoes capsizing. Not entirely safe with some massive rocks in and under the water. As I later read, people drown in the Ardèche every year. Some do not wear their life jackets during the tour, which is absolutely incomprehensible to us. This should not scare you, just a note that it is not entirely without risk.
Dummerweise zog sich Daniela auf etwa halber Strecke eine Sehnenentzündung im Unterarm zu. Das heisst, ich musste die restliche Strecke quasi alleine Paddeln. Das führte dazu, dass wir tatsächlich eine Stromschnelle rückwärts durchfuhren. Daniela rief nur panisch „Nicht rückwärts! nicht rückwärts!“. Die Strömung war allerdings so stark dass ich das Kanu nicht mehr gewendet bekam und so liess es sich nicht mehr verhindern. Gott sei dank ging alles gut. Etliche andere konnten wir hier beim Kentern beobachten. Wir machten vor Stromschnellen immer etwas langsamer um andere zu beobachten. Dadurch konnten wir den besten Weg durch finden.
Am Schluss wurde es dann doch noch etwas anstrengender. Bedingt durch die am Nachmittag aufkommenden Fallwinde wurde es schwer das Kanu zu manövrieren und Daniela musste mich trotz ihrer Schmerzen immer wieder unterstützen. Dennoch, es war ein fantastischer Tag welcher allerdings noch nicht zu Ende war. Als wir nach ca. sechseinhalb Stunden an der Anlegestelle ankamen, wartete bereits das Shuttle auf uns. Wir fuhren zusammen mit einem Paar aus England zurück und hatten eine sehr nette Unterhaltung mit den beiden. Erschöpft aber glücklich gingen wir die letzten Meter zurück zum Campingplatz, nahmen eine Dusche und relaxten ein wenig bevor wir uns fertig machten um im Ort eine Kleinigkeit zu essen. Es gibt dort ein nettes Bistro welches wir bereits von unserem letzten Besuch kannten. Auf dem Weg dorthin sagten wir noch, wir hätten die beiden Engländer fragen sollen ob wir abends zusammen etwas essen wollen.
Kaum am Bistro angekommen sahen wir die beiden bereits auf der Terrasse sitzen. Fröhlich winkend. Lustigerweise sagten die beiden sie würden sich ärgern uns nicht gefragt zu haben ob wir den Abend zusammen verbringen möchten. Was soll ich sagen, es wurde ein unvergesslicher Abend.
Unfortunately, Daniela developed tendonitis in her forearm about halfway through the tour. This meant that I had to paddle the remaining stretch almost entirely on my own. This led to us actually going through a rapid backwards. Daniela called out panicked, „Not backwards! not backwards!“. However, the current was so strong that I couldn’t turn the canoe around and we couldn’t avoid it. Thank goodness everything turned out fine. We saw several others capsize here. We always slowed down before rapids to observe others and were able to find the best way through them.
Towards the end, it became a bit more challenging. Due to the afternoon gusts of wind, it was difficult to maneuver the canoe and Daniela had to support me despite her pain. Nevertheless, it was a fantastic day that was not yet over. When we arrived at the landing after about six and a half hours, the shuttle was already waiting for us. We rode back with a couple from England and had a very nice conversation with them. Exhausted but happy, we walked the last few meters back to the campsite, took a shower, and relaxed a bit before getting ready to eat something in the town. There is a nice bistro there that we already knew from our last visit. On the way there, we said we should have asked the two English people if they wanted to eat together in the evening.
As soon as we arrived at the bistro, we saw the two of them sitting on the terrace, waving happily. Interestingly, they said they regretted not having asked us to spend the evening together. What can I say, it was an unforgettable evening.
Erika und Sam aus St. Ives.
Wir lachten viel und machten nach dem Essen noch einen Spaziergang um Erika und Sam auch noch Aiguèze zu zeigen. Wir tranken oben im Ort noch ein Bier mit den beiden. Wir spazierten zurück nach Saint-Martin und verabschiedeten uns voneinander da Erika und Sam am nächsten Morgen weiterfahren würden. Es sollte nicht unser letztes Treffen sein da wir versprachen sie in UK zu besuchen. Es sollte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein.
We laughed a lot and took a walk after dinner to show Erika and Sam Aiguèze as well. We had a beer with them up in the village. We walked back to Saint-Martin and said goodbye as Erika and Sam would continue their journey the next morning. It wouldn’t be our last meeting as we promised tp visit them in UK. It should be the beginning of a wonderful friendship.
Am nächsten Tag war es leider etwas bewölkt und so beschlossen wir ein wenig entlang des Flusses zu wandern. Es war kaum etwas los und es war auch spannend den Fluss aus einer anderen Perspektive zu sehen.
The next day was unfortunately a bit cloudy, so we decided to hike a bit along the river. There weren’t many people around, and it was also exciting to see the river from a different perspective.
So endete unser Aufenthalt in Saint-Martin-d’Ardèche. Am nächsten Morgen sollte es weitergehen nach Sérignan wo wir mit Freunden verabredet waren.