Heimreise von Italien Oktober 2021
Wir haben ja noch nicht über unsere Heimreise im Oktober 2021 berichtet. Das möchte ich nun nachholen.
Am 11. Oktober 2021 haben wir Marina di Bibbona verlassen, welches für mehr als 5 Monate unser Zuhause war. Es war Zeit, wieder ein wenig zu reisen und für uns neue Dinge zu entdecken. Unser erstes Ziel sollte Il Giardino dei Tarocchi sein. Der Tarot Garten, in der Maremma gelegen, ist ein Kunstpark etwa 60 km südlich von Grosseto. Wir hatten schon lange vor, diesen Ort zu besuchen, und diesmal hat es endlich geklappt. Auf Wikipedia findet man die Geschichte zu diesem sehenswerten Park. Hier sind nur ein paar wenige Bilder:
Interessant ist die Tatsache, dass die Künstlerin während der Gestaltung des Parks in eben diesem gelebt hat. Ihr „Wohnhaus“ ist ebenfalls begehbar. Hier kann man durchaus ein paar Stunden verbringen. Ein Übernachten auf dem Parkplatz ist laut der Betreiberin des Kiosk geduldet. Wir entschieden uns jedoch noch am selben Tag weiter nach Manciano zu fahren. Dort befinden sich die Quellen von Saturnia. Der dortige Stellplatz ist absolut in Ordnung und nur einen kurzen Spaziergang von den heissen Quellen entfernt.
Am 12. Oktober machten wir uns kurz nach Sonnenaufgang auf den Weg zu den Quellen. Als wir nach ca 20 Minuten um ca 8:30 dort ankamen, hatten wir die Quellen für uns alleine und wir genossen die angenehme Temperatur des schwefelhaltigen Wassers. Nach rund einer Stunde füllte es sich zunehmend und wir spazierten wieder zurück zum Stellplatz und nahmen eine heisse Dusche. Interessant ist, dass der Schwefelgeruch noch einige Tage auf unserer Haut zu riechen war.
Nach dem Frühstück sind wir weiter nach Pitigliano gefahren. Die Altstadt, die auf einem Tuffsteinfelsen erbaut wurde, ist auch als Klein-Jerusalem bekannt. Wir wollten unbedingt die Via Cave erwandern, Hohlwege, die von den Etruskern in den Stein getrieben wurden und bis zu 20 Meter hohe Felswände haben. Der offizielle Stellplatz liegt etwas außerhalb des Stadtkerns in einem Wohngebiet und ist nachts sehr ruhig. Wir haben sehr gut in der Trattoria Il Noce gegessen. Hier sind ein paar Eindrücke aus der Altstadt, die man vom Stellplatz aus in etwa 25 Minuten zu Fuß erreichen kann:
Abends machten wir nochmals eine Runde durch die Altstadt. Die Stimmung, welche durch die Beleuchtung entsteht, war grandios:
Tags darauf machten wir uns direkt nach dem Frühstück auf, um eine Wanderung durch die Via Cave zu unternehmen. Um es kurz zu machen: Wir liefen kilometerweit kreuz und quer durch dieses von den Etruskern mit einfachsten Mitteln in den Tuffstein getriebene Labyrinth. Unterwegs sammelten wir noch Esskastanien, die sich, wie sich ein paar Tage später herausstellen sollte, hervorragend im Omina zubereiten ließen. Im Laufe des Vormittags hatten wir etwa 10 Kilometer erkundet. Die Gänge waren teils so eng, dass ich mit ausgestreckten Armen beide Wandseiten berühren konnte. Die Wände reichten bis zu 20 Meter hoch.
Am frühen Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Montepulciano. Die meisten von euch dürften diese Stadt kennen, schließlich kommt der gleichnamige Wein aus dieser Region. Wir fuhren den Stellplatz unterhalb des Marktplatzes an. Dieser ist leicht zu erreichen und nachts sehr ruhig. Gegen 16:00 kamen wir dort an und gingen direkt in die Altstadt. Das eigentlich sehr hübsche Örtchen leidet unserer Meinung nach sehr unter seiner Berühmtheit. Der typische Charme von kleinen, alten italienischen Orten in den Bergen ist dort nicht mehr zu finden. Es ist zu touristisch geworden. Unzählige Weinläden der Sorte Touristenabzocke und kaum eine Gelegenheit, um authentisch Essen zu gehen. Egal, wir spazierten also durch die Altstadt, tranken ein Glas völlig überteuerten Montepulciano Rosso und waren immer auf der Suche nach dem besten Gelato. Schließlich wurden wir in der Gelateria Sgarbi in der Via di Gracciano nel Corso 50 fündig. Exzellentes Eis aus natürlichen Zutaten! Hier sind ein paar Bilder. Lasst euch nicht vom blauen Himmel täuschen, denn der Wind war eisig!
Wir schliefen sehr ruhig auf dem Parkplatz unterhalb des Marktplatzes.
Das kann man sicherlich nicht von denjenigen behaupten, die sich trotz Hinweisschildern den Marktplatz selbst als Übernachtungsplatz aussuchten. Denn bereits um 8:00 Uhr war der Markt komplett aufgebaut. Daniela nutzte die Chance und kaufte noch etwas Obst und Gemüse, während ich an der Bar einen Espresso trank. Danach fuhren wir weiter, bis nach Bologna, das wir bisher immer nur passiert hatten. Diesmal lag es von der Entfernung her perfekt auf der Route.
Gegen 14:00 Uhr kamen wir auf dem Camping Città di Bologna an. Wir können die Bewertungen zu diesem Platz nur teilweise nachvollziehen. Zumindest jetzt in der späten Nachsaison ist er uneingeschränkt empfehlenswert. Der Bus fährt direkt vor dem Campingplatz ab und bringt einen innerhalb von rund 15 Minuten ins Stadtzentrum.
Diese Möglichkeit nutzten wir direkt nachdem wir eingecheckt hatten.
Im Nachgang fragten wir uns, warum wir Bologna nicht schon viel früher besucht hatten. Eine sehr lebendige Stadt die es durchaus zu erkunden lohnt. Wir hatten bereits einen Stellplatz bei Venedig reserviert. So blieb uns lediglich dieser Nachmittag um durch Bologna zu spazieren.
Ein Besuch in der eindrucksvollen Basilika San Petronio durfte natürlich nicht fehlen
Der Palazzo dell’Archiginnasio hat uns ebenfalls sehr gut gefallen. Das ehemalige Universitätsgebäude beherbergt nun die Stadtbibliothek.
Jetzt wurde es, mal wieder, Zeit für ein Gelato. In der Cremeria Cavour wurden wir fündig. Am Piazza Camillo Benso Cavour, 1d, gibt es exzellentes Eis. Anschliessend genehmigten wir uns den obligatorischen Aperitivo. Danach liessen wir uns eine, für Bologna typische, Portion Tortellini bei Sfoglia Rina schmecken.
Wir bummelten noch ein wenig durch die Stadt bevor wir mit dem letzten Bus wieder zurück zum Camping fuhren.
Leider hatten wir nur diesen halben Tag in Bologna. Wir werden, sofern es in unsere Pläne passt, diese schöne Stadt ein weiteres Male besuchen.
Weiter ging es am nächsten Morgen. Venedig, unser letzter Stopp in Italien für dieses Jahr.
Vorab zu Venedig:
Es war absolut atemberaubend und wir sind immer noch vollkommen begeistert von dieser Stadt.
Aber der Reihe nach. Wir suchten uns für unseren Aufenthalt den kleinen Agricampeggio Al Bateo in Punta Sabbioni aus. Dieser liegt sehr ruhig und hat alles was das Herz begehrt. Grösster Vorteil ist die Lage zwischen Strand und Fähranleger. In beide Richtungen sind es nur wenige Gehminuten. Wir würden den Agricampeggio jederzeit wieder für einen Aufenthalt wählen um Venedig zu besuchen. Den sehr schönen Abend mit Dieter, einem sehr lieben Bekannten von Uns, möchten wir ebenfalls nicht missen.
Den ersten Nachmittag genossen wir nochmals die Italienische Sonne am Strand. Zu dieser späten Zeit im Jahr hatten wir diesen fast alleine. Traumhaft sag ich euch.
Tags darauf nahmen wir die erste Fähre nach Venedig um den Tag maximal zu geniessen. Kaum angekommen, entschieden wir uns, eine grosse Gondelfahrt durch die Lagunenstadt zu machen. Unser Gondoliere war super sympathisch, erzählte uns sehr viel über Venedig und deren Einwohner und, was mittlerweile nicht mehr selbstverständlich ist, sang uns ein paar Venezianische Lieder welche zauberhaft durch die engen Kanäle widerhallten.
Danach haben wir uns, wie wir e immer machen, durch die Stadt treiben lassen. Wir haben auch versucht, die weniger bekannten Teile von Venedig zu erkunden. Jeder Schritt brachte uns zu neuen Orten und Perspektiven, die wir so noch nie gesehen hatten. Wir konnten einfach nicht aufhören, diese unglaubliche Stadt zu erkunden.
Das obligatorische Selfie auf der Rialto Brücke durfte natürlich nicht fehlen:
Wir haben auch die beiden Inseln Murano und Burano besucht und es war wirklich faszinierend. Murano ist berühmt für seine Glasbläserei und wir konnten sehen, wie die Künstler dort unglaubliche Kunstwerke aus Glas herstellen. Burano hingegen ist bekannt für seine bunten Häuser und seine Spitzenklöppelei. Es war so malerisch und idyllisch dort. Die Inseln sind definitiv einen Besuch wert, wenn ihr in Venedig seid!
Sonnenuntergang über Venedig. Von Burano aus:
Allerdings sollte man auf Unmengen von Touristen vorbereitet sein. Selbst als wir dort waren, Mitte Oktober und noch teils Covid Einschränkungen, waren immens viele Menschen unterwegs. Venedig kann abseits der Touristenorte aber auch ganz ruhig und authentisch:
Dennoch, einmal im Leben sollte man dort gewesen sein. Hier ein paar Eindrücke:
Die zwei Tage in Venedig reichten uns dann aber auch fürs Erste. Daniela ging noch einmal Laufen und danach packten wir zusammen und machten uns also am 18.10.2021 nach gut 5 Monaten Italien auf den Heimweg nach München. Nach nicht einmal zwei Wochen machten wir uns allerdings schon wieder auf den Weg. Dazu aber einen eigenen Beitrag.
Bis bald.
2 thoughts on “Heimreise von Italien Oktober 2021”
Danke für euren Bericht über Bologna. Ich frage mich auch immer wieder, wieso diese sehenswerte Stadt und ihre Küche so oft übergangen wird.
Schöne Ostern!
Ivagabondi – Stefi
Hallo Stefi!
Die Stadt hat uns sicherlich nicht zum letzten Mal gesehen. Wirklich toll ist auch die alte Universität. Eine der ältesten der westlichen Welt. Seid ihr dort schon gewesen?
Liebe Grüße aus der Toskana