
Porto 10. – 13.10.2018
Die Fahrt war wunderschön, entlang der Atlantik-Strasse – hinein nach Portugal.
Erstaunlich war, sobald wir die portugiesische Grenze passiert hatten, wirkte alles plötzlich freundlicher. Obwohl Portugal doch zu den ärmeren Ländern gehört und man deutlich sieht, dass nicht genug Geld vorhanden ist, um Gebäude etc. regelmässig instand zu halten, sind die Farben freundlicher und es ist auch nicht alles so wild zubetoniert.
Nachdem es mir an diesem Tag leider nicht so gut ging, stellten wir unseren LJ nur auf dem „Orbitur Canidelo“ ab
und Michael ging einkaufen. Er verwöhnte mich dann mit einem meiner Lieblingsgerichte: Maltagliati mit einer Art Fischragout. Lecker. Und es sollte helfen.
Die Nacht war nicht so ganz der Hit, da sich der Campingplatz zwar direkt am Meer, aber doch in einer recht, sagen wir vorsichtig, einfachen Wohngegend befand und die Hunde der Anwohner sich lautstark bis spät in die Nacht „unterhielten“. Es hörte irgendwann so gegen 2 Uhr auf, zugunsten starken Regens, welcher wie wild gegen den LJ hämmerte. Es sei noch zu erwähnen, sollte sich jemand für diesen Platz entscheiden, er gehörte mit zu den wirklich schlechteren Plätzen (auch die sanitären Anlagen – gruselig) auf unserer Reise. Aber er war in der Nähe von Porto und somit für uns ein guter Ausgangspunkt.
Mir ging es besser und so begaben wir uns dann gegen 11.00 Uhr zur Bushaltestelle und fuhren die ca. 8 km hinein nach Porto. Es sei noch erwähnt, die Busfahrer hier können wirklich fahren. An manchen Stellen hätte ich mir mit dem PKW Gedanken gemacht, ob man durchfahren kann, aber es scheint ausreichend zu sein, wenn rechts und links 10 cm Platz zur Mauer sind. Und ganz nach dem Motto, wer schneller fährt ist früher durch. Wir waren ja sehr gespannt auf Porto, da die meisten Menschen ja meinen, dass ihnen Porto besser gefällt als Lissabon. Auf dem Weg konnten wir schon die ersten Eindrücke sammeln.
Und kamen dann am zentralen Busbahnhof oberhalb in Porto an.
Wie immer, hatten wir keinen Plan und liefen auf’s gerade Wohl los. Vorbei an der ersten, für Portugal typischen, mit blau-weissen Fliessen besetzten, Kirche,
in Richtung einer recht belebten Strasse, auf der Suche nach einem ordentlichen Kaffee.
Auf den ersten Blick erkennen wir, dass diese Stadt sehr viele wunderschöne alte Gebäude hat. Mal mehr, mal weniger gut erhalten, aber wie wir an den beiden Tagen, die wir hier verbringen sollten, feststellen, macht genau das den Charm dieser unglaublich tollen Stadt aus.
Wir setzten uns in eines der ersten Strassenkaffees und kamen mit unseren Tischnachbarn ins Gespräch. Wie sich herausstellte, kamen Erla und Bjarni aus Reykjavik/Island. Super liebe Menschen und sie meinten nach einer Weile, wenn wir nach Island kommen, sollen wir uns unbedingt melden. Na mal sehn, wo uns unsere Reise noch hintreibt – auf jeden Fall war es eine sehr nette Begegnung, und sollten wir nach Island kommen, werden wir das Angebot auf jeden Fall wahrnehmen.
So liessen wir uns nun durch Porto treiben. Das Wetter war einfach wunderbar und wir ganz entzückt von der Stadt.
Wir gingen durch unzählige kleine Gassen und steuerten dann die Ponte (Brücke) Dom Luis an, um auf der anderen Seite, mit der 2011 eingeweihten Seilbahn, nach unten zum Douro-Fluss, wo sich die Weinkeller von Porto befinden, zu fahren. 6,00 Euro pro Nase für knapp 5 Minuten Fahrt ist zwar nicht ganz günstig, aber es lohnt sich auf jeden Fall.
Nachdem wir ja erst gegen Mittag in Porto ankamen, war es nun leider auch schon an der Zeit, so langsam den Heimweg – 8 km zu Fuss – am Ufer entlang anzutreten, da es im Oktober ja leider schon recht früh dunkel wird und wir auf jeden Fall noch in den Sonnenuntergang laufen wollten. Es war ein wunderschöner Spaziergang.
Einen kleinen bitteren Beigeschmack hatte das Ganze dann aber doch. Der Müll im Fluss. Wir sind von entsetzt bis traurig und wütend alles. Wann lernen die Menschen endlich ihren Müll ordentlich zu entsorgen. So schwer kann das doch nicht sein.
Nach einer wunderbaren Nacht stehen wir auf, gehen raus und können es kaum glauben, schräg gegenüber steht ein uns doch bekanntes Gefährt. Gitte und Hajo. Lustig. Ein herzliches Hallo und wir verabreden uns für den Abend.
Dann ging es wieder mit dem Bus nach Porto. Heute wollten wir uns dann etwas Zeit für den Hafen nehmen und steuerten gleich in diese Richtung. Bewundern vorher noch die „Catedral do Porto“
und machen uns dann auf den Weg.
Erst auf die gegenüberliegende Seite des Hafens, auf der Suche nach einem Lokal, da uns so langsam ein kleines Hungergefühl überkam. Wir entschieden uns für das kleine, von den anderen, doch sehr touristischen Massenlokalen abhebende „Ribeira Square Restaurant“ (nur ganz links im Bild zu erkennen).
Wieder einmal eine sehr gute Wahl. Nicht nur, dass das Essen und der Wein gut waren, der Kellner super drauf, nein, auch wieder super nette Tischnachbarn. Ein sehr junges Paar, Marc und Salome, aus der Schweiz, jetzt in Dublin lebend. Es war so nett, dass wir dann doch etwas länger als geplant verweilten. Schön, wenn Zeit nicht wirklich eine Rolle spielt.
Wir schlendern dann etwas an diesem Ufer entlang,
bevor wir wieder über die Brücke auf die andere Seite wechselten.
Es machte einfach Freude, dieses Viertel zu erleben.
Und natürlich, wenn man schon einmal hier war, durfte ein Portwein-Tasting nicht fehlen. Nachdem man das hier überall machen kann, suchten wir dann eine Weile, entschieden uns dann für einen Produzenten und müssen sagen, wenn man die Besseren testet, ist man doch positiv überrascht. Lecker. Hier hätten wir versumpfen können, zumal wir auch noch ein schönes Plätzchen ergattern konnten.
Aber wir hatten ja noch eine Verabredung, gingen zum Busbahnhof und siehe da – Gitte und Hajo 🙂
Nach einem sehr netten Abend mit kleinem Spaziergang zu einem, der am Strand gelegenen „Minilokale“, verabschiedeten wir uns wiederholt von Gitte und Hajo, da unsere Routen zwar ähnlich, aber doch verschieden waren.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sagten wir „Auf Wiedersehen“, entlang des Atlantik – fuhren wir nun zum nächsten Stopp: Praia de Mira.
2 thoughts on “Porto 10. – 13.10.2018”
vielen Dank für Euren schönen Reisebericht
Gruß Rudi
Vielen Dank das Du mitliest 🙂