Alles bleibt anders….
Nun, irgendwo war dieses Jahr alles anders. Daher dieser Beitrag auch ohne Bilder. Aber der Reihe nach:
Nachdem wir letztes Jahr wieder in München ankamen, genossen wir zunächst die Zeit die wir zusammen mit Familie und Freunden verbringen durften. Wir gingen viel Tanzen und wir hatten viel Spass dabei. Wären nur meine Knieschmerzen, die mich ja schon auf Sizilien quälten, nicht gewesen. Teilweise konnte ich kaum auftreten und jeder Schritt verursachte starke Schmerzen im Gelenk. Also doch mal zum Spezialisten. Wie es der Zufall will, ist ein wirklich sehr guter Freund von mir Orthopäde. Was also lag näher als diesen zu konsolidieren? Sein Gesichtsausdruck bei der Untersuchung gefiel mir nicht wirklich. Schon am nächsten Tag war ich in der Röhre und der Befund war, wie befürchtet, alles andere als gut. Innenmeniskus gerissen, Knorpelschaden, Plikasyndrom und noch ein paar Kleinigkeiten. Wobei die eigentlichen Schmerzen durch einen Teil des Meniskus, welcher in das Gelenk gerutscht war, verursacht wurden. Die Empfehlung meines Freundes war klar: Operieren. Die Folge? Mehrere Wochen ausser Gefecht. Keine, bzw. nur Teilbelastung des rechten Beines. Die Alternative? Keine. Beziehungsweise immer wieder schmerzhafte Blockaden des Kniegelenkes. Würden wir nicht reisen und entsprechend aktiv sein, hätte ich es darauf ankommen lassen. Allerdings war mir das Risiko einer Blockade auf irgendeinem Berg einfach zu hoch und so holte ich mir noch eine zweite und dritte Meinung ein. Nachdem diese alle eine OP als beste Lösung bestätigten vereinbarten wir den 8. Januar als OP Termin. So feierten wir noch Weihnachten bei Danielas Eltern und tanzten zusammen mit Freunden Sylvester in das neue Jahr bevor es dann am 8. Januar ernst wurde. Zu diesem Zeitpunkt war mir, bzw. uns, noch nicht klar wie eingeschränkt ich die nächsten Wochen sein würde. Ich will das hier auch nicht im Detail erläutern. Nur so viel: ich musste nach knapp zwei Monaten das Laufen neu lernen. Ich durfte, bedingt durch den Knorpelaufbau, das Bein über Wochen nicht belasten. Die Muskulatur im rechten Bein war quasi weg beziehungsweise hatte verlernt was sie zu tun hat. Daniela machte während meiner Genesung, die ich die meiste Zeit liegend auf dem Sofa verbrachte, ihre Ausbildung zum Personal Trainer welche sie innerhalb kürzester Zeit mit einer bestandenen Prüfung abschließen konnte. Nebenher pflegte sie mich liebevoll, kochte für mich und lief so manches mal durchs Haus um mir das ein oder andere hinterher zu tragen. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle mein Herz. Dank einer sehr guten Betreuung durch meinen Physio und meinen Orthopäden, konnte ich dennoch am 29. Februar beim Geburtstag einer Freundin wieder Tanzen. Wir hatten versprochen eine kleine West Coast Swing Demo zu tanzen. Naja, nicht wirklich. Vielmehr stand ich mit meiner Orthese recht stationär auf der Tanzfläche und liess Daniela möglichst gut aussehen. Den Gästen schien es gefallen zu haben.
Dies war dann auch der letzte Tanz in Gesellschaft für dieses Jahr. Denn es kam Corona, und damit war auf einmal alles anders. Ursprünglich wollten wir Anfang März Richtung Portugal aufbrechen. Die rasante Entwicklung, gerade in Spanien, hielt uns davon ab. Die Überlegung, stattdessen nach Sizilien zu fahren hatte sich auch sehr schnell erledigt. Und so blieben wir, wie viele andere auch, zuhause. Nun, wir machten das Beste daraus. Entrümpelten, renovierten. Machten viel Sport zuhause und gingen spazieren. Wir waren sehr froh einen Garten zu haben und so den kommenden Frühling genießen zu können. Wir hielten uns an die Auflagen und tun das auch weiterhin. Speziell nachdem wir bei unseren Nachbarn erlebt haben was es bedeutet wenn eine ganze Familie an Corona erkrankt. Inklusive Quarantäne und Klinikaufenthalt. Nein Danke.
Und so dauerte es bis zum 1. Juni bevor wir uns wieder auf die Reise machten. Doch dazu mehr von Daniela in den nächsten Tagen.