
Apulien/Italien – letzte Runde für dieses Jahr 30.10.-24.11.2019
Pünktlich, um kurz nach 9 Uhr, liefen wir in den Hafen von Bari ein. Wieder eine wunderbar ruhige Überfahrt – Gott sei Dank, denn ich bin nicht wirklich Seetauglich…
Hier sollten sich dann endgültig für dieses Jahr unsere Wege trennen. Und somit verabschiedeten wir uns von unseren Freunden und steuerten sogleich Monopoli an.
Um diese Jahreszeit ist es dann auch wirklich Schluss mit lustig, was die Auswahl der Campingplätze angeht – man muss nehmen, was offen ist. Und so landeten wir auf dem Camping Atlantide, 6,5 km südlich von Monopoli, in Capitolo, einem kleinen Ferienort direkt am Meer. Der Campingplatz war für diese Jahreszeit und dafür, dass wirklich gar nichts mehr angeboten wurde, viel zu teuer und schnuckelig ist auch etwas anderes, aber für einen Besuch von Monopoli völlig in Ordnung. Wir hatten Glück, da dieser Tag der Letzte war, an dem der öffentliche Bus fuhr und daher machten wir uns auch gleich auf den Weg, mit dem 12.32 Uhr Bus, nach Monopoli. Die Dame an der Rezeption sagte mir, einfach raus vom Campingplatz und rechts, andere Strassenseite, da wäre die Bushaltestelle, keine 100 m…… war sie nicht……Aber dafür kam der Bus und wir hielten einfach die Hand raus, er bremste, erklärte uns, das wäre nicht die Haltestelle, diese wäre nämlich vom Platz links raus, nicht rechts und er dürfte uns hier nicht mitnehmen – kurzes Überlegen…. aber dann war es ihm wohl doch egal und wir durften mit. Total nett.
In Monopoli war unser erstes Anliegen, einen ordentlichen Kaffee zu trinken und wurden fündig im Cafe/Bar Romana. Und da kam es dann auch auf, das „Endlich-zu-Hause-Gefühl“. Italien ist und bleibt für uns doch immer wieder ein zweites Zuhause. Hier im Cafe gab es übrigens auch hervorragendes Gelato, tollen Cafe und für mich, mit meinen Herzchen in den Augen vor den hausgemachten süssen Köstlichkeiten, zwei kleine Törtchen geschenkt :-). Der Besitzer empfahl uns auch noch das „La Dolce Vita“, um Mittag zu essen. Vielen Dank für den Tipp. Haben super gegessen und eine super Flasche Primitivo die Manduria getrunken (naja, nicht die ganze Flasche, denn wer sich auskennt, Primitivo hat meist so um die 15 %…. – da musste der Rest dann eben mit nach Hause.
Wir schlenderten kreuz und quer durch die wirklich sehr schöne Stadt. Das Wetter meinte es auch gut mit uns und da es ja nun wirklich schon spät im Jahr war, traf man auch nur auf wenige Touristen. Was man wissen muss, wie meist überall in Italien, machen die Läden alle erst wieder ab 17 Uhr auf oder sind um diese Jahreszeit bereits ganz geschlossen. Naja, man kann eben nicht alles haben. Uns sind Land und Leute sowieso lieber und wichtiger, auch wenn es in einigen Orten jetzt wirklich wie ausgestorben war. Hier nun ein paar Eindrücke:
Die Rückfahrt mit dem Bus hatte auch wunderbar geklappt und wir wären auch wirklich gern noch einen Tag geblieben, wenn nicht der Platz so überteuert gewesen oder wenigsten der Bus noch gefahren wäre. Wir hätten zwar auch den Taxi-Shuttle vom Platz nutzen können, aber so spät im Jahr und bei so wenig Gästen ist hier nicht das Motto extra freundlich, sondern extra teuer. Und so machte ich am nächsten Morgen mein obligatorisches Läufchen, entlang der Strasse am Meer, durch den absolut ausgestorbenen Ort
und fuhren danach gleich weiter. Auf nach Alberobello, zum „Camper Parkingmeters Nel Verde di Alberobello“.
Hierzu gibt es drei Dinge zu sagen: 1.) super, der Platz liegt mitten im Geschehen, also alles in Fussreichweite 2.) man steht sehr schön, wenn auch eng, im kleinen Olivenhain 3.) mit 18 EURO ist er nicht gerade günstig, dafür, dass es NULL sanitäre Einrichtungen gibt (kein WC, kein Waschbecken, nichts) und kein Camperverhalten (sprich, keine Stühle, kein Tisch, nix aufstellen, auch keine Markise).
Für uns war es in sofern kein Problem, da wir hier nicht länger bleiben wollten, sondern einzig und allein wegen der „Trullis“ gekommen waren. Hiervon durften wir schon das Eine oder Andere während unserer Anfahrt bewundern, doch ist Alberobello DER Ort dafür.
Zu unserem Glück war an diesem Tag auch noch Markt und so schlenderten wir gleich einmal darüber und bekamen einen ersten Eindruck.
Danach dann gleich durch die historische Trullistadt. Einige von ihnen stehen bereits seit dem 14. Jahrhundert und in vielen von ihnen sind heute kleine Läden und ansonsten sind diese nach wie vor bewohnt. Es ist wirklich ganz zauberhaft und einmalig und sollte man durchaus gesehen haben, auch wenn es wirklich sehr touristisch ist und die Preise hier auch etwas gehobener sind.
Im etwas neueren Teil des Ortes
kann man eines der Trulli’s besichtigen. Hier hat man ein Museum draus gemacht.
Im Garten befindet sich ein kleiner „Kiosk“, welcher wirklich sehr süss ist und uns auch sofort zu einem Glas Primitivo di Manduria und einem Glas Negroamaro verführte.
Primitivo di Manduria ist wahrscheinlich den Meisten ein Begriff, da es ja der Wein schlechthin aus Apulien ist und wir ihn auch sehr gern trinken. Der Negroamaro war uns bis dahin nicht bekannt, ist aber auch sehr hochwertig und wird bereits seit Jahrtausenden angebaut und gibt sehr gute, kräftige Rotweine mit reichhaltigem Fruchtaroma nach schwarzer Johannisbeere und Kirsche. Sehr zu empfehlen. Interessant ist auch die Geschichte zum Primitivo, diese kann man aber auch sehr gut im Internet nachlesen und würde hier jetzt doch den Rahmen sprengen.
Am Abend gingen wir nochmals durch die Stadt und da Halloween war, durften wir auch leider miterleben, wie dies auf (scheinbar so üblich) in Italien gehandhabt wird. Die Jugendlichen rennen durch die Gegend und zünden überall und unkontrolliert Silvesterknaller. War etwas nervig und daher sind wir auch nicht sehr lang gebummelt – wobei es wunderschön war, durch die dunkle, nur durch kleine Laternen beleuchtete, Trullistadt zu bummeln.
Eigentlich wollten wir am nächsten Tag weiter, aber es stand ein Weinfest auf dem Veranstaltungsplan und das wollten wir doch ungern verpassen. In Italien ist es leider immer wieder so, dass alles immer etwas chaotisch ist und keiner irgendetwas genaues weiss. Es hiess, gegen Abend geht’s los, wir also 17.30 Uhr wieder hinein in den Ort, der Ständeaufbau, welcher bereits seit dem Morgen statt fand, war noch immer nicht beendet. Und nach längerem hin und her entschieden wir uns dann doch woanders etwas zu essen und landeten in der Salumerie Casari Pane & Mozza. Hier gab es sehr leckere „Sandwiches“ und „Brotzeitplatten“ (wenn ich das einmal so auf deutsch sagen darf). Guten Wein gab es auch, Preis war auch gut, Service sehr nett, sehr zu empfehlen. Ansonsten hatten wir recht lang gesucht. Es gibt nicht wirklich viele gut bewertete Lokale hier, ausser teuer. Am besten fährt man hier tatsächlich mit den kleineren Läden oder Metzgereien etc.
Das Weinfest haben wir dann nicht mehr erlebt, da selbst um 21.30 Uhr noch nix passierte, machten es uns dann lieber im LJ gemütlich und planten unsere weitere Route – ist ja, wie bereits erwähnt, nicht mehr ganz so einfach um diese Jahreszeit. Auf dem Plan standen nur einige Orte und Gegenden, die wir gern besuchen wollten.
So führte uns der nächste Tag auf den Agriturismo „Salinola in Ostuni“. Dieser ist etwas am Rande von Ostuni. Er ist wirklich sehr schön angelegt. Mit Pool (leider schon zu) 2 Toiletten, 1 Dusche, alles gut. Es ist auch gleichzeitig ein kleines Familienhotel, welches um diese Jahreszeit allerdings nicht betrieben wurde und daher gab es auch leider kein Frühstück, was man ansonsten hier auch bekommen kann. Ganz liebe Leute und total schön, aber mit 28 EURO ohne Ver- und Entsorgung zu teuer. Naja, ist eben der einzig offene Platz in der Umgebung und da kann man das eben verlangen…. Im Garten darf ich mir jede Menge Granatäpfel pflücken 🙂
Zu Fuss machten wir uns dann auf den Weg, entlang der Hauptstrasse (aber kein Problem), ins historische Zentrum. Ostuni wird auch die weisse Stadt genannt, da alle Häuser (mehr oder weniger) weiss sind. Wirklich sehr hübsch, für unseren Geschmack aber etwas zu touristisch gestaltet, obwohl kaum Menschen hier waren. Wenn man aber in der Gegend ist, sollte man es sich auf jeden Fall ansehen, wobei wir meinen, dass ein halber Tag ausreichend ist.
Auf Empfehlung des Hausherrn unseres Agritourismo kehrten wir dann ist das Ristorante/Pizzeria „Al Solito Posto“ ein. Es liegt etwas in der gehobeneren Preisklasse, Ambiente ist auch sehr schön und gehoben und der Schein trügt nicht, man bekommt hier wirklich sehr gutes Essen, Wein und Service. Ab und an muss das eben auch mal sein.
Danach ergoogeln wir uns dann selbstverständlich noch die beste Gelateria und werden auch absolut fündig in der „Cremeria alla Scala“. Wirklich richtig gut und man sitzt auch noch richtig toll am Platz, inmitten des Treibens kleiner Bar’s und Restaurants.
Hier entdeckten wir dann leider auch erst zu spät das gleich angrenzende „La Pastasciutta Ostuni“. Hier gibt es ganz einfache sehr gute Pastagerichte für kleines Geld. Naja, dann beim nächsten Mal eben.
Nach einer super ruhigen Nacht ging es dann weiter nach Lecce. Einfach mal auf’s gerade Wohl mitten in die Stadt und hatten Glück. Auf dem Parkplatz, direkt am Rande der historischen Altstadt, wurde gerade etwas frei und wir nutzten die Gelegenheit gleich zu einer Stadtbesichtigung, da der ausgewählte Stellplatz doch etwas ausserhalb lag und wir bis dato auch noch nicht wussten, wie wir wieder in die Stadt kommen sollten. Über den Platz lief ein „Parkplatzwächter“; naja, eher ein „Arbeitsuchender“, der uns „half“ einzuparken. Wir drückten ihm 2 Euro in die Hand, er strahlte und meinte er würde schön auf unseren Kleinen aufpassen 😉 Ist manchmal gar nicht das Schlechteste.
Es war jetzt 12 Uhr mittags (auf dem Foto natürlich nicht… 😉 ), genau richtig, um gleich unsere kleine Stadttour zu beginnen. Lecce verzauberte uns sofort auf den ersten Blick. Ob es jetzt die barocken Bauten sind, welche tatsächlich bewohnt werden oder das rege Leben. Es ist touristisch aber doch authentisch. Die Altstadt ist überschaubar, hat aber trotzdem einiges zu bieten. Den vorherrschenden Baustil nennt man auch „Lecceser Barock“, da es sich hier um einen ganz eigenen, eigenwilligen Baustil handelt. Und das zieht sich durch die ganze wundervolle hellbeige Stadt. An den Gebäuden gibt es viele barocke Verzierungen, welche aus unseren Augen etwas üppiger ausfallen als anderswo – oder wir bilden es uns nur ein. Es gibt unglaublich viele Kirchen in diesem kleinen Stadtkern. 30 sollen es wohl sein. Alle haben wir nicht entdeckt, aber den imposante „Duomo Santa Maria Dell Assunata“ und die „Basilika di Santa Croce“ kann man auf keinen Fall übersehen. Irgendwie stösst man automatisch auf diesen Domplatz und ist dann doch sehr beeindruckt. Es ist schier unmöglich, diesen irgendwie gescheit auf einem Foto zu erfassen.
In einer Rosticceria holten wir uns dann eine Kleinigkeit zu essen und ich strahlt übers ganze Gesicht, denn sie hatten Arancinis und wer diesen Blog verfolgt, weiss, dass es seit Sizilien mein neuer kleiner Lieblingsmittagssnack ist und seitdem, wo immer ich diese entdecke, müssen sie auch probiert werden – auch wenn sie nicht immer sehr gut sind… Hier allerdings waren sie sehr gut und der Betreiber sprach auch noch ein hervorragendes Deutsch, da er eine zeitlang in Deutschland lebte.
Irgendwann gingen wir dann zum LJ, um uns etwas auszuruhen, bevor wir eine 2. Runde starten. Um 16.30 Uhr öffneten ja wieder alle Läden und wir genossen die einbrechende Dunkelheit und die damit verbundene tolle Stimmung. Plötzlich strömten auch wieder Menschen durch die Gassen, in die vorher doch sehr ruhige Stadt.
Nur zur Information, wer Märkte liebt, Montags und Freitags ist wohl immer grosser Markt in Lecce, aber etwas ausserhalb der Altstadt. Man wird aber fündig im Internet.
Im „Baldo Gelato“ fanden wir dann auch wieder super Eis. Nicht umsonst mit 4,6 bewertet, natürliche Zutaten und sehr feiner Geschmack, nicht ganz günstig, aber es ist es wert.
18.30 Uhr schlendern wir dann langsam zum LJ zurück und hatten bereits entschieden, dass wir eigentlich nicht mehr auf den Stellplatz mussten. Hm…. wie dann weiter? Mein Wunsch war es ja, wenn wir schon so weit in den Süden Italiens vordrangen, dann wollte ich auch an den südlichsten Punkt Apuliens, in den Stiefelabsatz. Dies ist Santa Maria di Leuca. Kurzer Anruf auf dem ganzjährig geöffneten „Camping Village Camper Service“ ob wir noch am heutigen Tag anreisen könnten. Sie bejahte, bis 20 Uhr, kein Problem.
Ankunft 19.45 Uhr – haha – geschafft.
Sie fragte bei der Ankunft auch gleich, ob wir für den nächsten Morgen noch Brot oder Cornetto bestellen wollten, sie würde es uns dann am Morgen bringen. Total süss, obwohl wir wirklich nur für die Nacht bleiben wollten. Und am Morgen, pünktlichst kam die Frühstückslieferung…
Wir brachen dann auch gleich wieder auf, zum Parkplatz am Hafen von Santa Maria die Leuca. Das Wetter war super und so stiegen wir als Erstes hinauf zum Leuchturm. Der Weg führt über den Endpunkt der „Aquedotto pugliese“, einer Wasserleitung/Wasserfall die/der grössere Teile Apuliens und Kampanilen mit Wasser versorgt. Es handelt sich hierbei um das grösste Aquädukt Europas. Haben wir live in Aktion leider nicht gesehen, nur hier das Ende, welches 1941 fertig gestellt wurde. Leider gerade nicht in Betrieb, da doch grosse Wasserknappheit herrschte und auch noch herrscht, aber es gab eine wunderschöne Aussicht über den südlichsten Punkt Apuliens. Hier treffen Ionisches und Adriatisches Meer aufeinander, was man auch sehr gut beobachten kann. Sehr eindrucksvoll. Der Ort war allerdings wie ausgestorben. Ist eben ein reiner Urlaubsort und war zunächst bei den reichen Apulien beliebt. Hiervon zeugen noch viele Jugendstilvillen, die ab dem 19. Jahrhundert erbaut wurden. An den Felsen, entlang der Marina, führt ein wunderschöner Holzweg, welchen wir in den Ort hinein nahmen und oberhalb wieder zurück. Sahen so gut wie keine Menschen, ausser Paul aus Neuseeland, der uns über den Weg lief und wir dann etwas ins Gespräch kamen. Er war auch nur hier gestrandet, da er auf die Zulassung seines neu erworbenes Bootes wartete, mit welchem er zurück nach Neuseeland wollte und das in Italien ja bekanntlich auch mal etwas länger dauern kann. Domani eben… ;-)) Haben die Nummern und E-Mail ausgetauscht und bekamen eine herzliche Einladung nach Neuseeland. Kontakt steht, na mal sehn, was passiert und wo es uns hin verschlägt… Aber hier nun ein paar Bilder, von diesem schönes südlichsten Punkt Apuliens.
Und weiter ging es nach Gallipoli auf den ganzjährig geöffneten Camping „La Masseria“. Sehr gepflegt, der junge Mann an der Rezeption spricht fliessend deutsch und mit ADAC und allincl. kostet der Platz in der Nebensaison nur 15 EURO/Nacht, ab 7 Tage sogar noch weniger und die Bar hat auch geöffnet, wenn auch nur mit sehr reduzierten Angebot, aber immerhin. Nur der Pool war leider geschlossen, allerdings durfte man die Liegen trotzdem nutzen. Das Meer liegt zwar gleich hinter dem Platz, nur über die Strasse, lädt aber nicht wirklich zum ausgiebigen baden ein. 500 m entfernt ist der nächste Supermarkt. Es gibt einen kostenlosen Shuttle vom Platz in die Stadt. Allerdings kann man die 2,5-3 km nach Gallipoli auch laufen.
Am nächsten Morgen nahmen wir tatsächlich den Shuttle in die Stadt und laufen erst durch die belebte Neustadt. Am Meer hin und durch den Corso Roma zurück. Gefällt uns. Ist nichts aufregendes. Italienische Stadt eben, aber belebt, viele Jugendliche und Läden und irgendwas hat es dann doch. Danach über die Brücke in die historische Altstadt mit ihren kleinen engen Gassen. Ist leider recht runtergekommen und auch gar nix los. Fast alles geschlossen. Nachsaison eben. Vlt. fällt es auch nicht so auf, wenn mehr Leben herrscht. Nett und auch schöne alte Häuser, aber der Funke springt nicht über. Trotzdem ein schöner Spaziergang und dann zu Fuss zurück zum Platz.
Am nächsten Morgen liessen wir uns mit dem Shuttle in die Stadt bringen, da Markttag war. Der Markt ist riesig, wenn auch etwas unromantisch, nur auf einem grossen kahlen Platz. Im Hochsommer schmilzt man hier wahrscheinlich, aber man bekommt wirklich alles, was das Herz begehrt. Werden pünktlich, zusammen mit den Anderen vom Platz, wieder abgeholt und kommen mit Einigen in sehr netten Kontakt.
An den Campingplatz grenzt auch gleich ein Weingut, für welches man gleich bei Ankunft einen Gutschein zu Verkostung bekommt. Dies haben wir natürlich auch wahrgenommen, aber nur ein Fläschchen für den Abend mitgenommen, da der Wein zwar gut, aber eben kein Vergleich zu den Anderen darstellte.
Am 8.11. hiess es dann Abschied nehmen von Gallipoli. Es war eine sehr schöne Zeit hier, wobei dies wahrscheinlich auch an der Nachsaison lag. Voll mag ich es hier nicht erleben. Zum Abschied winkten wir noch unseren div. neuen Bekannten vom Platz und hatten entschieden, nochmals über Lecce zu fahren, da es uns einfach zu gut gefallen hatte. Lassen uns in der sehr kleinen, aber sehr guten „BAR MORO“ zum essen nieder. Ganz süsser Laden und Essen ist auch super. Klein, aber fein. Allerdings gibt es hier viele kleine Lokale, die alle sehr schön aussehen und auch meist recht gut bewertet sind.
Eigentlich wollten wir in das Castel von Kaiser Karl V., nur hatte dieses geschlossen. Sah auch nicht so aus, als wäre es in letzter Zeit mal zugänglich gewesen, schade, dann eben nur von aussen. Diese Stadt macht auch einfach nur beim Durchbummeln Spass.
Zurück am LJ war uns eigentlich noch immer nicht so richtig klar, wohin es jetzt weiter gehen sollte. Eigentlich hatten wir erst überlegt zur Tenuta Al Bano (ja, der von Albano und Romina Power) zu fahren, hatten dann aber doch keine Lust…. Micha kurbelte uns so durch die Stadt, vlt. doch der Stellplatz, den wir beim ersten Besuch nicht angesteuert hatten….. und ich versuchte wie wild irgend etwas ausfindig zu machen und entdeckte im Internet dann (Micha hatte es auch schon einmal gesehen) bei Carmiano den Wohnmobilstellplatz Giardino dell’Angelo. Na dann, einfach mal anrufen. Es stand da, dass auch deutsch gesprochen wird, was die Sache ja doch etwas vereinfachen sollte. Und hurra – wir konnten kommen.
Um 16.45 Uhr, die Sonne war schon fast untergegangen,
trafen wir ein. Auf einer ganz zauberhaften kleinen Olivenfarm/Künstlerhof
und wurden sehr herzlich von der deutschsprachig/-stämmigen Raffaella empfangen. Sie zeigte uns alles, auch das Künstleratelier ihres Lebensgefährten Mario. Es war ganz zauberhaft und wild romantisch hier. Mario kam dann etwas später auch dazu und beide meinten, dass an diesem Abend in Leverano ein Weinfest in den Strassen des Ortes stattfinden würde. Nachdem der Ort allerdings 5 km entfernt lag, fragten sie kurzerhand, ob wir nicht zusammen fahren wollten, sie würden uns dann später noch abholen. Wir sind total begeistert, wie lieb die zwei sind. Als wir abgeholt wurden, fuhren sie mit uns noch zum Weingut „Vecchia Torre“, welches sehr schön und modern gemacht wurde. Hier kann man probieren und Weine u.a. kaufen.
Nach diesem kleinen Zwischenstopp ging’s dann nach Leverano, ein kleiner Ort, den wir ohne die Beiden nie gesehen hätten. Vielen Dank nochmal dafür. Es hat schon etwas, wenn man von Einheimischen begleitet wird und so einiges erfährt, was man nicht erlesen kann. Alle Strassen und Lokale waren geschmückt, überall gab es zu essen und zu trinken und auch Handwerkskunst. Wunderhübsches kleines Städtchen. Vielen Dank für den zauberhaften tollen Abend. Ich glaube, wir waren die einzigen Touristen hier. Wundervoll. So will man Italien erleben – und vor allem, so will man ein Weinfest erleben. Geht also auch anders mit der Organisation 😉 Liebe Raffaella, lieber Mario, ihr Zwei seid echt total liebenswerte Menschen und sollten wir wieder einmal in der Nähe sein, werden wir auf jeden Fall in eurer kleinen Oase halten.
Am nächsten Tag ging es auch schon weiter für uns, nachdem wir uns von Raffaella und Mario verabschiedeten und die zwei uns noch etwas von ihrem Olivenöl schenkten, welches sie eigentlich nur für sich selber pressen. Vielen lieben Dank.
Wir befanden uns nun schon so langsam auf dem Weg gen Heimat, aber noch waren wir ja hier, in unserem geliebten Italien. Zwischendurch müssen wir noch sagen, wie unglaublich schlimm wir es finden, dass eine Krankheit in Apulien so ziemlich alle Olivenbäume zerstört. Es ist erschütternd Kilometer um Kilometer an zerstörten ehemaligen Olivenhainen vorbei zu fahren. Über 21 Millionen Bäume sind betroffen und werden von einem Bakterium zerstört, welches auch noch von Zwergzikaden durch saugen an den Bäumen übertragen werden. Die Krankheit lässt die Bäume einfach vertrocknen, da die Bakterien wohl die Wasseradern im Inneren verschliessen. Es hilft eigentlich nur das Fällen und verbrennen der Bäume. Schrecklich, denn bis heute weiss man noch nicht so recht, wie man dies bekämpfen kann.
Ansonsten ist Apulien wunderwunderschön. Wir lieben es, sowie die Menschen und auch das kulinarisch bleiben keine Wünsche offen.
Unser nächster Halt war wieder eher Zufall. Wir sahen an der Strasse immer Schilder vom „Castel del Monte“. Einmal gesucht und dann das Agriturismo „Sei Carri“ gefunden. Schon von weitem können wir es sehen und hatten dann eine spektakuläre Anfahrt.
Eigentlich eine Art Pferdehof mit wundervollem Lokal und da es gerade Mittag war, fragten wir, ob wir auch etwas zu essen bekommen könnten. Den Rest hatten wir schon. Es gab Menü und es gab, was aufgetischt wurde und danach alles, nur nicht bewegen :-)))
Nachdem es hier Pferde gab, gab es auch viele Fliegen, die alle auf der Sonnenseite unseres LJ’s sassen und einmal nicht aufgepasst, hatten wir bei Öffnen der Tür auch dann mal 40/50 Stück davon im Auto. Na toll, auf zur Jagd. Gott sei dank hatten wir eine Fliegenklatsche und ich sprang dann elfengleich durchs Wohnmobil. So ein Mist.
Von unserem Stellplatz hatten wir einen traumhaften Blick auf dieses, doch sehr modern wirkende, Castel und daher nahmen wir uns für den nächsten Morgen diese kleine Wanderung vor.
Die Nacht war mit 9 Grad recht kühl, aber das Wetter war wieder super und so hiess es: auf über die Felder zum Castel. Der Weg war wunderbar, traumhafte Ausblicke.
Das Castel wirkt von der Bauweise recht modern und eher etwas futuristisch in seinem achteckigen Grundriss, wurde aber allerdings bereits 1240 – 1250 errichtet, wahrscheinlich aber nie vollendet, insbesondere der Innenausbau. Es gehört zum UNESCO-Welterbe.
Leider fanden wir den Eintrittspreis von 10 Euro/Person zzgl. 3,50 EURO je Audio-Guide zu teuer, da in dem Castel absolut nichts ausgestellt ist. Nur leere Räume. Aber ansonsten war es trotzdem sehr schön, es besucht zu haben, sehenswert auf jeden Fall. Und auch auf den Rückweg freuten wir uns auch wieder. Als wir ankamen, wartete eine Überraschung auf uns im LJ, hatten es doch doch tatsächlich wieder einmal über 30 Fliegen ins Innere von LJ geschafft. Wie auch immer…
Nach erneuter Jagd ging es um 11.50 Uhr weiter für uns Richtung Norden und so verliessen nun endgültig Apulien.