Dorset/Cornwall/Devon/Somerset 03.07. – 10.07.2019
So, nun waren wir also wieder auf der Insel angekommen und wer es noch nicht bemerkt hat, wir hängen mit unseren Artikeln „geringfügig“ hinterher… Deshalb haben wir beschlossen, die Artikel von UK, je nach Region, etwas zusammen zu fassen. Das soll aber nicht bedeuten, dass sie weniger ausführlich werden.
Nachdem sich herausstellte, dass doch sehr viele Campingplätze, gerade im Südwesten, bereits ausgebucht waren, hatten wir bereits für den nächsten Tag einen Platz in Slapton Sands reserviert. Schade eigentlich, denn hier, auf der Farm-Campsite hätten wir es durchaus noch ein bis zwei Tage aushalten können.
Egal, los ging es und gegen Ende unserer Route folgten wir, wie auf der Webseite der Campsite empfohlen, deren Wegbeschreibung. Dies war auch gut so, denn selbst die B-Road’s waren hier wirklich sehr schmal und wie wir später entdeckten, anders wäre man hier nicht her gekommen. Ich weiss nicht, ob wir es bereits einmal erwähnt hatten, in UK gibt es M-Road‘s (Autobahn), A-Roads (oft 4spurig, je nachdem, wie hoch die darauffolgende Ziffer ist – Regel: um so mehr Ziffern hinter dem Buchstaben, desto enger wird es, aber im Allgemeinen kein Problem mit grossen Fahrzeugen), B-Road‘s (im Allgemeinen nur eine Spur mit Ausweichbuchten und nur für geübte WoMo-Fahrer) und Strassen, die gar keine Nummern haben – mit dem WoMo absolut nicht und mit dem PKW – viel Spass.
Und so kamen wir dann um 13:50 Uhr auf der sehr schönen, aber auch sehr vollem Camping and Caravaning Club Site „Slapton Sands“ an und genossen eine wunderschöne Aussicht.
Auffällig war, dass fast ausschließlich Briten auf dem Platz standen und alle wieder sehr nett. Auch hier wieder einmal die Info: „Keine grösseren Frauen-, Männer- oder Jugendgruppen gestattet“. Die Erfahrung zeigte wohl, dass es ansonsten immer zu grösseren Unruhen kommt.
Slapton ist ein ganz ganz kleiner Ort, zauberhaft, mit zwei Pubs. Sonntags findet in der Kirche immer ein Kaffee statt, was wir wirklich als eine sehr gute Idee empfinden. Überhaupt sollte uns dieses Mal häufiger auffallen, dass die Kirche in UK für weitaus mehr genutzt wird, als bei uns. In fast jeder Kirche befindet sich eine Kinderspiel- und -bastelecke. Manchmal finden Ausstellungen, Buffets oder auch kleine Souvenierverkäufe statt und häufig ist eine kleine Trödelecke zu finden, mit gebrauchten Bücher, CD‘s, DVD‘s, Spielzeug uvm., alles ist ausgepreisst (meist nur 0,50 – 3,00 Pfund) und eine Kasse des Vertrauens steht daneben. Finden wir echt super.
Das Dorf hat noch eine Besonderheit, es ist nachts nicht beleuchtet. Also, wenn Nachtwanderung, dann Taschenlampe nicht vergessen.
Von hier aus gehen auch diverse ausgeschilderte Wanderwege durch das Naturschutzgebiet ab, von denen wir sofort einen erkunden mussten. Einfach nur wundervoll.
Abends hatten wir dann im „The Queens Arms“ (eines der beiden Pub‘s – und wohl das Bessere) reserviert. Dies sollte man auch unbedingt tun. Super urig und super Essen.
Der nächste Tag begann wieder einmal mit einer wunderschönen kleinen Joggingrunde,
Frühstück und ab mit dem Bus in ca. 30 Minuten nach Dartmouth. Wir durften hierbei die wundervolle Aussicht genießen
und waren froh, diese enge Route nicht selbst bestreiten zu müssen. Wer hier Busfahrer ist, der kann es wirklich.
Dartmouth und den Campingplatz hatten wir ja auf Empfehlung unserer letzten britischen Nachbarn angesteuert, und wie sich herausstellte, war dies wieder einmal eine super Entscheidung. Die Stadt ist wirklich wunderschön und man muss sie, wenn man hier in der Nähe ist, unbedingt gesehen haben, Auf einem Platz fand eine Charityveranstaltung mit Tombola, Livemusik und Verkauf von div. Dingen statt. Alle super nett und entspannt und gut drauf.
Kaufen dann kurzerhand noch Tickets für eine Dampferfahrt mit dem letzten, noch in Betrieb fahrenden, kohlebetriebenem Schaufelraddampfer in England für etwas später am Tag.
Zwischenzeitlich hatte ich ergoogelt, wo es den besten Cream Tea geben soll und so landeten wir dann im „Dart to Mouth“. Was soll ich sagen….. Ja, dass mussten die Besten sein. Alles hausgemacht und sooo gut.
Kam an unserem Tisch ein älteres englisches Pärchen vorbei und er meinte nur: „Oh mein Gott, um diese Uhrzeit…. naja, das Gute daran ist, sie können heute Nachmittag dann noch einen Zweiten essen“. Naja, es war eben erst 11.55 Uhr… Wir haben alle herzlich gelacht und und hatten dann noch eine sehr nette Unterhaltung.
Unsere Dampferfahrt im Anschluss war auch super. Sehr gute Entscheidung. Hier ein paar Eindrücke.
Danach war es wieder Zeit, um etwas zu essen und es mussten unbedingt Fish and Chips to Go sein, welche wir dann auf einer Bank mit Blick auf das Wasser genossen. Eine kleine Überraschung erlebte ich, als mir die Flügel einer Möwe um die Ohren schlugen, da diese mein Essen auch sehr aufregend fand. Aber nix da, unter Einsatz meines Lebens habe ich es verteidigt und gewonnen.
Die Rückfahrt mit dem Bus war sehr abenteuerlich, denn dieses Mal passierte es: an einer sehr ungünstigen Stelle kam uns ein anderer Bus entgegen. Hinter uns und dem Anderen etliche PKW. Ein durchkommen war unmöglich. Zum Glück hatten wir in unserem Bus einen pensionierten Busfahrer, der den PKW‘s hinter uns Zeichen und Anweisungen und unserem Busfahrer Kommandos zum Bergaufrückwärtsfahren gab. Die Spiegel streiften dann nur noch gegenseitig und unter Applaus ging es zurück zum Platz.
Nach dem Aussteigen dann wenigstens nochmal kurz mit den Füssen ins Meer, bevor wir dann so langsam zum Platz gingen und schon einmal zusammenpackten, da wir leider am nächsten Tag schon weiter mussten, da der Platz, wie gesagt, leider ausreserviert war. Schade, wären gern noch ein paar Tage geblieben.
Unsere letzte Hoffnung, dass evtl. jemand absagen würde, wurde am nächsten Morgen leider verneint, doch gab der Betreiber uns noch einen Tipp für den Holidaypark „Perran Sands“ in Perranporth. Der wäre gross und die hätten evtl. noch etwas frei. Angerufen, Platz bekommen., nix wie hin. Haben gleich für 3 Nächte gebucht, da direkt am Meer mit Pool und allem Drum und Dran sein sollte. Zwar war er mit 120 Pfund für 3 Nächte sehr teuer, aber immerhin wollten wir hier ja auch unseren Hochzeitstag verbringen.
Was sollen wir sagen. Gruseliger ging es kaum. Unglaublich hässlich. Wir hätten es uns ja noch gefallen lassen, wären wir auf einem Festival gewesen. Wie Tiere auf der Koppel zusammengepfercht, Sanitäranlagen schmutzig, Pool, auf gar keinen Fall, tausende Menschen mit nicht sehr angenehmen Manieren und bis zum Meer war es auch gut einen Kilometer und das steil bergab. Ok, Strand ein Traum. Ebbe und man konnte ewig weit in den Nachbarort laufen, aber Micha meinte gleich, hier würde er auf gar keinen Fall unseren Hochzeitstag verbringen.
Am nächsten Morgen wanderten wir einfach 1 km zum nächsten kleinen Campingplatz und fragten, ob er noch etwas frei hätte. Dieser bejahte und meinte wir könnten uns ruhig umsehen. Und wir wurden fündig, sogar mit befestigtem Untergrund. Dies mach in UK durchaus Sinn, da es doch das eine oder andere Mal regnet.
Wir packten also unsere Sachen und wechselten unseren Standort auf die „Tollgate Farm“ Caravan and Camping Park. Jaaaa, Ruhe, nette, freundliche Nachbarn, saubere sanitäre Anlagen.
Machten uns dann gleich mal zu Fuss, quer über den Golfplatz (das ist der Weg) nach Perranporth. Sehr hübscher, lebendiger Ort mit einem kleinen süssen Park und aßen dann einen Burger im Weatherspoon (nähere Erläuterungen dazu gab es ja bereits im Bericht von letztem Jahr).
Und unseren Hochzeitstag verbrachten wir dann bei einer traumhaften Wanderung, mit kleinem Stopp in einer Bucht zum Mittagessen, entlang des Coastal Path bis nach Newquay. Newquay ansich ist jetzt nicht so ganz unsere Stadt, aber der Weg war das Ziel und der Fels am Strand mit dem Haus war dann doch sehr sehenswert. Hier ein paar Bilder.
Leider war unsere Zeit wieder etwas kurz bemessen für den Südwesten, da wir bereits eine Verabredung in Wales hatten. Hierzu aber später in einem anderen Beitrag mehr.
Unser nächstes Ziel war dann ein Zwischenstopp in Padstow am „Prideaux Place“. Dieses Anwesen ist in privatem Besitz und bietet Führungen an. Den Garten kann man sich gegen einen kleinen Eintrittspreis separat ansehen. Die erste Führung im Haus findet leider immer erst um 13.30 Uhr statt und wir waren bereits gegen 10 Uhr da und konnten/wollten nicht so lang warten. Daher assen wir erst einmal jeder ein Stück hausgemachten Kuchen mit Tee/Kaffee im dazugehörigen kleinem Café.
Wirklich sehr zu empfehlen und super nett wieder alle. Anschließend spazierten wir dann durch den sehr schön angelegten Garten, um das Haus herum.
Der Eine oder Andere erkennt das Haus evtl., da hier sehr viele Filme gedreht wurden.
Vor dem Haus stand eine Hollywoodschaukel und ein Esstisch mit Stühlen, mit dem Hinweis, dass dies privat wäre und man dies doch bitte respektieren möge und sich daher nicht darauf zu setzen. Kein Problem, so soll es sein.
Dann ging eine der grossen Glastüren auf und eine zierliche adrette Dame kam heraus. Wir kamen ins Gespräch und erfuhren, dass sie die Dame des Hauses sei. Total nettes Gespräch und sie hatte nix dagegen, dass ich mich auf die Schaukel, welche sie ihrem Mann zum 70. Geburtstag geschenkt hatte, setzte, damit Micha ein Foto machen konnte, später gesellt sie sich dazu, bat uns sogar ins Haus, als sie erfuhr, dass wir die Zeit nicht hätten, und erzählte uns ein paar private Dinge, bis ihre Angestellte kam und das Essen auf der Terrasse servierte. So super sympathisch. Was für ein schönes Erlebnis. Natürlich haben wir sie gefragt, ob wir auch ein Foto mit ihr veröffentlich dürfen, was sie bejahte.
Und so fuhren wir dann weiter Richtung Norden. Einen Platz für heute hatten wir noch nicht und ich schaute während der Fahrt, was so auf unserer Route lag und so landeten wir auf der Farm Campsite „Tanpits Cider Farm“ in Taunton in der Grafschaft von Somerset.
Angekommen wurden wir sogleich von vielen Pfauen, Gänsen, Hasen und Perlhühnern begrüsst, alles Wildtiere, die sich hier eingenistet haben. Witzig.
Total nett und unkompliziert, 14,— Pfund ohne Strom, Dusche, WC alles ok und stehen inmitten des Apfelbaumgartens. Himmlisch und ruhig und kaum besucht.
Keine 30 Minuten nach Ankunft, ich war noch nicht mal richtig fertig und noch im LJ, ertönte eine Art „Spieluhr“, eben wie ein Eiswagen und siehe da, fuhr tatsächlich ein Eiswagen an uns vorbei. Wie ein Kleinkind – nix wie hinterher – und erfolgreich eingefangen ;-))
Wollten ja eigentlich nur übernachten, aber es war so nett hier und keine 5 Minuten entfernt war der Kanal, an welchem man (ich) joggen konnte und wir am nächsten Tag auch wunderschön nach Taunton, ca. 30/40 Minuten) gelaufen sind. Wunderschöne Strecke.
Taunton selbst ist ganz süss und so verbrachten wir einen schönen Tag hier, bevor es am nächsten Tag auch schon weiterging Richtung Ludlow.
Ich muss eigentlich nicht erwähnen, dass allein die Fahrten durch Cornwall immer wieder spektakulär waren, sei es die Landschaft oder die vielen netten kleinen Orte, durch die wir durchkamen. Einfach ein wunderschönes Fleckchen Erde hier.
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